
In diesem Jahr erschien der Roman „Ein Leben mehr“ von Jocelyn Saucier als Taschenbuch und hat mich daran erinnert, wie sehr ich den bereits vor zwei Jahren
erschienenen Roman damals mochte.
Es wird die Geschichte dreier alter Männer erzählt, die sich für ein einfaches, hartes, aber freies Leben in die Wälder Nordkanadas zurückgezogen haben. Die jeder
in einer eigenen Hütte fern von den Errungenschaften des 20. Jahrhunderts ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führen - bis eines Tages eine Fotografin in ihre Gemeinschaft eindringt und als
eine Freundin immer wiederkehrt. Sie ist auf der Suche nach einem Mann namens Boychuck, der als ein Überlebender des großen Waldbrandes von 1916 gilt.
Als einige Zeit später die zarte 82 jährige Marie-Desneige den Kreis erweitert, hält nicht nur die „Zivilisation“ ein Stück weit Einzug in die kleine
Gemeinschaft.
Jocelyn Saucier erzählt poetisch und kraftvoll von dem unbedingten Wunsch nach Unabhängigkeit und davon, dass Hoffnung und Liebe keine Altersbegrenzungen
kennen.
Man erfährt aber auch etwas über das Leben und Überlebens in der rauen und erbarmungslosen Wildnis Kanadas des frühen 20. Jahrhunderts. Über die Hoffnungen der
Menschen, die es in die Weite des Landes zog, über das Scheitern und Wiederaufstehen und darüber, dass die Wildnis keine Fehler verzeiht.
Es ist ein stiller, berührender und ein großartiger Roman. Eine kleine Ode an die Freiheit, an ein selbstbestimmtes Leben, an die Liebe, an das Alter und nicht
zuletzt an den Tod, der stets gegenwärtig ist.
Lesen Sie wohl!
Ihre Zenita Ahrens
Details zum Buch:
Jocelyne Saucier
„Ein Leben mehr“
Verlag: insel taschenbuch 4489, Taschenbuch, 192
Seiten
€ 10,00
ISBN: 978-3-458-36189-3
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